16.07.2009 Ural, Ishevsk

Ishevsk war einst verbotene Stadt und auf Landkarten nicht verzeichnet. Kontrollposten mitten auf der Landstrasse an Stellen ohne Sicht auf jegliche Zivilisation zeugen noch heute davon. Ich kam jedenfalls aus Ahnungslosigkeit in dieses Waffenschmiedeörtchen und - die Geschichte fast grenzenloser Gastfreundschaft ist zu lang - schliesslich in den Kalaschnikow- Schiesskeller, wo ich aus einer Armada von Muster- Test- und Vergleichsgewehren zwei aussuchen und je 5 Schuss abfeuern durfte. Unter den Augen von einem Dutzend irgendwelcher wichtiger Leute stand also nichts weniger als das Image westlichen Verteidigungspotentials auf dem Spiel. Aus den angebotenen Zielmotiven GI, Tommy und Nummernkreis habe ich etwas verlegen - sehr zum Missfallen meiner offensichtlich enttäuschten Gastgeber - die sportliche Ringversion gut schweizerisch neutral gewählt. Mit dem schönen AK47 mit Holzschaft habe ich dann so gut getroffen, dass mir in der zweiten Runde auf eindringlichstes Zureden nur noch die Wahl zwischen GI und Tommy blieb. Mit GI habe ich meine Fehlwahl aus der ersten Runde den glänzenden Augen nach glänzend wiedergutgemacht und den GI mit der als zweite Flinte gewählten (natürlich mir mit ziemlich unverholenem Stolz empfohlenen) Scharfschützen- Dragunow mit 5 Blattschüssen perfekt erlegt.
Habe damit unserem Abendland und der russischen Wehrtechnik soviel Glanz und Glorie eingebracht, dass ich auch noch das Werksmuseum für Waffen und das Motorradmuseum Ischmasch inkl. Sitzprobe auf diversen Sowjetcrossern besuchen durfte.
Mit einem Tag Verspätung auf meinen Marschplan wurde ich dann nach einem Fernsehinterview und von Zeitungsjournalisten im Spalier aus Michail Kalaschnikow´s Heimatstädtchen entlassen.

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